Circusland Schweiz – Eine Spurensuche

Le livre

Vorwort von Eugène Chaplin

Die Schweiz ist bekannt für ihre Berge und Seen, für ihren Käse und die Schokolade, sowie für ihre Banken, Uhren und Sackmesser. Doch die Schweiz ist auch ein Circusland. Und der Circus ist Teil der Schweizer Volkskultur. Das Buch nimmt seine Leser nicht nur mit auf eine interessante Zeitreise, sondern auf eine spannende und bislang nur in Bruchstücken erforschte Spurensuche.

Sie beginnt in der Schweiz der Antike. Ausgrabungen in Amphitheatern haben erstaunliche Funde zu Tage gefördert, die darauf schliessen lassen, dass bereits im Altertum in allen Gesellschaftsschichten und altersunabhängig ein grosses Bedürfnis nach Spektakel bestand. Nachdem der Untergang des römischen Reichs den Niedergang des Circus der Antike bedeutete, waren es im Mittelalter die Jahrmarktsgaukler, welche die Menschen unterhielten. Später kamen die Wandermenagerien hinzu, welche bis dahin noch nie gesehene Tierarten zur Schau stellten.

Mit der Gründung des neuzeitlichen Circus gegen Ende des 18. Jahrhunderts hielten schliesslich die Reitkunst und Pferdedressur Einzug in die Manege. Der Zusammenschluss von Gauklern, Akrobaten und Tieren zu Künstlergesellschaften sorgte auch in der Schweiz für grosse Begeisterung. Frei von politischen Wirren konnte sich auf Schweizer Boden eine reichhaltige Circusszene etablieren, die sich allem Unbill zum Trotz Dank seiner Wandlungsfähigkeit bis heute auf hohem Niveau behaupten konnte.

Dieses Buch zeichnet die Entstehung – nicht selten auch den Niedergang – verschiedener Unternehmen nach und konfrontiert die Leser mit Ereignissen und Schicksalen, welche die Branche bis heute prägten. Dabei beschränkt sich der Autor keineswegs nur auf die Gassers, Knies, Montis, Nocks oder Steys. Er wirft nicht zuletzt ein Licht auf die in der Schweiz reisende europäische Circuskonkurrenz, die in der Schweiz hohe Standards setzten und damit zum hohen Qualitätsbewusstsein und der reichhaltigen Vielfalt beitrugen.

Damit ist dieses Buch über die Landesgrenzen hinaus ein wichtiges Nachschlagewerk nicht nur für Circusinteressierte, sondern auch für die Anhänger der Schweizer Volkskultur. Neben Text und Bild erhält das Buch Dank des Zuganges zu einer digitalisierten Filmdatenbank eine zusätzliche Dimension.

Filip Vincenz (1975) ist in Steinen, Kanton Schwyz, aufgewachsen. Seine grosse Leidenschaft für den Circus entdeckte er bereits in früher Kindheit, als alle zwei Jahre ein Circus in seinem Wohnort gastierte. An der Kantonsschule Kollegium in Schwyz verfasste der Buchautor zwei Facharbeiten zu den Themen Circustierhaltung und -musik. Während zweier Jahre wirkte er zudem im Kinderzirkus Piccolo mit, wo er unter anderem für den passenden musikalischen Rahmen zuständig war. Während und nach seinem ETH-Studium leitete er von 1997 bis 2011 ehrenamtlich die Redaktion der Schweizerischen Circuszeitschrift MANEGE seit 2018 ist er Präsident des Clubs der Circus-Variété- und Artistenfreunde der Schweiz (CVA).
Der Berufsoffizier ist mit Maria Leban liiert und lebt im bernischen Oberdiessbach.